Basler Forscher baut die weltweit grösste Forschungsgruppe für Brustkrebschirurgie – und gewinnt den Deutschen Krebspreis

Prof. Walter Weber vom Universitätsspital Basel hat eine Forschungsgruppe mit über 800 Mitgliedern aus rund 100 Ländern für die Brustkrebschirurgie aufgebaut. Damit verändert er die Krebstherapie weltweit, erarbeitet neue klinische Massstäbe – und gewinnt den renommierten Deutschen Krebspreis 2025 für Exzellenz in der Onkologie.

2025-04-08, 15:30 Uhr

Weltweit erkranken jährlich über 2,3 Millionen Menschen an Brustkrebs. In der Schweiz sind es rund 6’000 Betroffene pro Jahr, darunter 50 Männer. Bei Frauen ist es der häufigste bösartige Tumor, betrifft im Durchschnitt jede achte Frau und bleibt eine der zentralen Herausforderungen in der modernen Krebsforschung.

 

Forschung mit internationaler Strahlkraft

 

Für seine langjährige Arbeit zur Weiterentwicklung der Brustkrebschirurgie wurde Prof. Walter Weber, Chefarzt der Brustchirurgie am Universitätsspital Basel, ausgezeichnet. Als weltweit anerkannter Experte hat er durch Forschung und klinische Innovationen die chirurgische Behandlung von Brustkrebspatient*innen massgeblich verbessert. Bei der Operation wird der Tumor möglichst vollständig entfernt und die Brust anschliessend ganz oder teilweise wiederhergestellt. Als Gründer des Oncoplastic Breast Consortium (OPBC) hat Professor Weber eine Plattform geschaffen, die heute mit über 800 Mitgliedern aus 97 Ländern die weltweit grösste Forschungsgruppe für chirurgische Brustkrebsfragen darstellt.

 

Pionierarbeit mit Patient*innen im Fokus

 

Der besondere Fokus des OPBC ist die systematische Einbindung von Patientenvertreterinnen in alle Projektphasen – von der Formulierung der Studienfrage bis zur Auswertung. So wird sichergestellt, dass Forschung die tatsächlichen Bedürfnisse der Patientinnen adressiert. Dieses Modell der partizipativen Forschung hat Vorbildcharakter – und stärkt die Position von Betroffenen im wissenschaftlichen Diskurs.

 

Die Zukunft der Brustchirurgie soll individueller und schonender werden

 

Mit seinem Engagement für evidenzbasierte, patientennahe und internationale Forschung hat Professor Weber einen massgeblichen Beitrag zur Weiterentwicklung der Brustkrebschirurgie geleistet – und bringt Innovationen direkt in die klinische Praxis, auch am Basler Brustzentrum. «Weniger ist mehr» sagt, Prof. Walter Weber. «Deshalb ist ein grosses Forschungsgebiet die chirurgische De-eskalation. Wir haben in den letzten Jahren viele Fortschritte erzielt, aber es gibt noch viel zu tun. Die meisten der identifizierten Forschungsprioritäten konnten noch nicht umgesetzt werden, vor allem aus Mangel an personellen und finanziellen Ressourcen. Die Brustchirurgie muss weiter optimiert und individualisiert werden.» betont Prof. Walter Weber.

Medienauskunftsstelle

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Caroline Johnson

Mediensprecherin

Kommunikation & Medien

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