Parvovirus B19 (Ringelröteln, Erythema infectiosum)


Infektiöses Agens (Erreger) Reservoir Übertragungsweg
Parvovirus B19 Mensch
  • Kontakt mit infektiösen Körperflüssigkeiten (Blut, Speichel, respiratorische Sekrete)
  • Infektiöse Tröpfchen beim Husten, Niesen und Sprechen
  • Indirekt über kontaminierte Gegenstände/ Oberflächen
  • Vertikale Transmission (Mutter zu Fetus)
  • Indirekte Übertragung durch biologische Produkte (z.B. Transfusionen, Organtransplantate)
Mensch-zu-Mensch Übertragung Inkubationszeit Dauer der Infektiosität
Ja Durchschnittlich 14 Tage (Range 4–20 Tage)
  • In der Regel eine Woche
  • Grundsätzlich bei Auftreten der spezifischen Symptome (Erythem und/oder Gelenkschmerzen) nicht mehr infektiös
  • Bei Immunsupprimierten: längere Ausscheidung möglich
Falldefinition
Verdachtsfall
  • Aufgrund Exposition: Kontakt mit respiratorischen Sekreten oder ungeschützte Exposition mit Abstand von < 1 Meter und/oder über 15 Minuten Aufenthalt im selben Zimmer (Chirurgische Masken bieten einen ausreichenden Schutz)
  • Aufgrund Klinik: typisches Exanthem (slapped cheek, girlandenförmiges Exanthem am Rumpf oder proximalen Extremitäten, Arthropathie), aplastische Krise oder pure-red-cell Aplasie bei Patienten mit hämatologischer Grunderkrankung, fetaler Hydrops
Bestätigte Parvovirus B19 Infektion
  • Nachweis von Virus-DNA im Serum oder einem anderen Kompartiment (Amnionflüssigkeit, Liquor)
  • Nachweis von IgM und passender Symptomatik (Exanthem, Arthropathie, grippale Symptome) und ausstehender DNA-Nachweis im Serum

 

Isolation

Infrastruktur  Druckdokumente

Keine (Standardmassnahmen)

 

Ausnahme:
Hämatologische Patienten und/oder hospitalisiert auf der Schwangeren- und Wochenbettstation: Tröpfchenisolation

Bei fehlender Isolationsindikation Mehrbettzimmer möglich (siehe Isolation)

Keine.

Ausser bei Tröpfchenisolation

Kontaktpatient*innen Dauer der Massnahmen Spezielles
Relevante Exposition
  • Kontakt mit respiratorischen Sekreten oder ungeschützte Exposition mit Abstand von < 1 Meter und/oder über 15 Minuten Aufenthalt im selben Zimmer (Chirurgische Masken bieten einen ausreichenden Schutz.)
  • Massnahmen:
    • Keine
    • Ausnahme bei Schwangerschaft und hämatologischen Patienten: Rücksprache mit Infektionsprävention und
      -kontrolle (IPK)

In Absprache mit Infektionsprävention und
-kontrolle (IPK).

 

Kriterien zur Entisolation:

  • Bei Patienten mit hämatologischer Grunderkrankung:
    • Klinische Besserung und
    • bis keine Virus-DNA im Serum nachweisbar (Bestimmung 1x/Woche empfohlen)*
  • Bei Patientinnen auf der Schwangeren- und Wochenbettstation:
    • bis deutliche Beschwerdebesserung,
    • respektive max. 14 Tage

*Bei Nachweis einer persistierend hohen Viruslast Rücksprache mit Infektionsprävention und
-kontrolle (IPK) .

  • Nur Immunkompetente und Nicht-Schwangere im selben Zimmer (bei fehlender Isolationsindikation)
  • Keine Betreuung durch schwangere Mitarbeitende

 

 

Schutzkittel Handschuhe Maske Schutzbrille*
  • Gesunde, nicht-schwangere Patient*innen: Nein

 

  • Hämatologische und schwangere Patient*innen: Bei möglicher Exposition gegenüber Atemwegssekreten und anderen Körperflüssigkeiten.
  • Gesunde, nicht-schwangere Patient*innen: Nein

 

  • Hämatologische und schwangere Patient*innen: Bei möglicher Exposition gegenüber Atemwegssekreten und anderen Körperflüssigkeiten.
  • Gesunde, nicht-schwangere Patient*innen: Nein

 

  • Hämatologische und schwangere Patient*innen:
    • MNS Typ II/IIR
    • FFP2-Maske*: Bei Aerosol-generierenden Massnahmen und Tätigkeiten mit engem/prolongiertem Kontakt zu den Atemwegen.

*Jederzeit gemäss individuellem Schutzbedürfnis.

  • Gesunde, nicht-schwangere Patient*innen: Nein

 

  • Hämatologische und schwangere Patient*innen:
    • Bei Aerosol-generierenden Massnahmen und Tätigkeiten mit engem/prolongiertem Kontakt zu den Atemwegen
    • Bei möglicher Exposition gegenüber Atemwegssekreten und anderen Körperflüssigkeiten.

*Jederzeit gemäss individuellem Schutzbedürfnis.

 

Nein

 

Meldung an Infektionsprävention und
-kontrolle (IPK)
Meldung an Kantonsarzt oder -ärztin Vorgehen bei Exposition des Personals
Ja (Meldeformular IPK)

Nein

Siehe hier

 

Letztes Update: 04.09.2024