Luftisolation ambulant

Schutz vor Übertragung von Mikroorganismen, die in Mikro-Tröpfchen
bzw. Aerosolen (Durchmesser ≤ 5 μm) über die Luft übertragen werden,
die beim Husten, Niesen, Sprechen sowie bei Aerosol-generierenden
Massnahmen (z.B. Bronchoskopie, Intubation/Extubation, Spülung
tuberkulöser Wunden) entstehen.


Für Luftisolationen im stationären Bereich siehe hier


Bakterien Viren Andere
Mycobacterium tuberculosis-Komplex (Verdacht auf oder bestätigt) Keine
Zimmer
  • Definiertes, entsprechend vorbereitetes Untersuchungszimmer mit HEPA-Filter
  • HEPA-Filter läuft auf höchster Stufe bis 60 Minuten nach Konsultationsende (Türe zu)
  • Nicht benötigtes Material entfernen (inkl. Vorhänge)
  • Präferenziell Einwegmaterial verwenden

 

  • Abdecken von Sitz- und Liegeflächen mit Einwegunterlage/Leintuch
  • Schild «Isolation» an der Zimmertür anbringen
  • Einrichten/Beschilderung des Zimmers siehe Arbeitsanleitung für Isolationen

 

  • Patient*in direkt ins Untersuchungszimmer bringen (alternativ separaten Wartebereich definieren, Desinfektion der Kontaktflächen)
  • WC für isolationspflichtige Patient*innen sperren und nach Benutzung desinfizieren
Kohortierung Aufeinanderfolgende Konsultationen von Patient*innen mit gleichem Erreger im selben Sprechzimmer sind ohne zusätzliche Massnahmen möglich.
Händedesinfektionsmittel Standard
Schutzausrüstung Patient*innen
  • Im Untersuchungszimmer und für das Betreten und Verlassen des Spitals: FFP2
  • Bei Transport/Diagnostik/Interventionen ausserhalb des Zimmers: FFP2
  • Instruktion hinsichtlich Händedesinfektion
  • Besuchsverbot für Cafeteria
Schutzausrüstung Personal/ Begleitpersonen
  • Standard: FFP2 ohne Ventil, Überschürze, Handschuhe
  • Bei Aerosol-generierenden Massnahmen oder V.a./bestätigter multiresistenter Tuberkulose: FFP3 mit Ventil (während respiratorischer Virensaison (Influenza, SARS-CoV-2 etc.): ohne Ventil)
  • Bei Varizellen und Masern:
    • Betreuung/Besuch nur nach durchgemachter Krankheit oder vollständiger Impfung
    • CAVE: Seronegatives Personal und nicht-immune Schwangere betreuen/besuchen Patient*innen nicht
Diagnostik/Interventionen
  • Wenn möglich Diagnostik im Isolationszimmer
  • Dringliche diagnostische Massnahmen nach vorgängiger Information über Isolation ausserhalb des Zimmers möglich (Koordination durch Abteilung); möglichst am Ende des Programms planen
  • Wartezeiten vor Behandlungsräumen/im Flur vermeiden
Therapien
  • Wenn möglich Therapien verschieben bis Isolation aufgehoben
  • Keine Gruppentherapien solange Isolation besteht
  • Wartezeiten vor Behandlungsräumen/im Flur vermeiden
  • Materialien patientenbezogen verwenden
Operationen
  • Falls möglich am Ende des Programms planen
  • Bei OP-Anmeldung Vorinformation über Isolationsgrund
  • Operative Eingriffe in Saal mit Unterdruck
  • Umlagerung im designierten Isolations-OP-Saal

 

  • Mitarbeitende im OP-Saal tragen FFP3 Atemschutzmaske mit Spezialventil
  • Patient*innen ohne Intubation tragen FFP2 Atemschutzmaske ohne Ventil
  • Bei Intubation Verwendung von zwei hydrophoben Beatmungsfiltern am Beatmungsgerät (erster Filter patientennah, zweiter Filter geräteseitig im Expirationsschenkel)

 

  • Schlussreinigung/-desinfektion nach OP-Ende
Vorbereitung
  • Abteilung informiert Transportdienst bei Anmeldung über Isolation
  • Vorbereitung durch zuständige Pflegeperson, Patientendokumente in Plastiksack
  • Begleitung der Patient*innen durch instruiertes Personal
  • Saubere Unterlage für Rollstuhl
  • Sauberes Leintuch für Bett
  • Desinfektion Bettgestell (Fuss- und Kopfteil) mit Ethanol 80% denat.
  • Schutzausrüstung für Transporteur*in/Patient*in: siehe oben
Lift
  • Gebäude B (K1): Alleinnutzung Patientenlift
  • Gebäude C (K2): Notfalllift
Nach Transport
  • Generell gültig
    • Schutzkleidung vor Ort entsorgen (Doppelsacksystem)
    • Desinfektion benutzter Gegenstände
    • Händedesinfektion
  • Zusätzlich im Operationssaal:
    • Ausziehen und Entsorgen der Bettwäsche (Doppelsacksystem)
    • Bett mit Kleber «Desinfektion» in Bettenzentrale
Desinfektionsmittel Reinigungsmittel
Frequenz/Technik Tägliche Unterhaltsreinigung
Schlussreinigung/-desinfektion
  • Nach Austritt Unterdruck oder HEPA-Filter für 60 Min. belassen, dann Schlussreinigung
Entsorgung
  • Abfallentsorgung im Doppelsacksystem
  • Wäscheentsorgung im Doppelsacksystem (roter Wäschesack Nr. 20, dann gelb-gestreifter Sack)
  • Entsorgung von potenziell infektiösen Abfällen gemäss Entsorgungsrichtlinie
  • Scharfe, spitze Gegenstände in stichfeste Behälter im Zimmer entsorgen
Material/Gegenstände
  • Wenn möglich Einwegmaterial verwenden
  • Medizinprodukte mit direktem Körperkontakt (z.B. EKG-Elektroden, Stethoskope, Blutdruckmanschetten) patientenbezogen verwenden
  • Desinfektion/Aufbereitung aller Mehrwegmaterialien gemäss Desinfektionsplan
Untersuchungsliege/Bett
  • Desinfektion der Liegefläche
  • Bett mit orangefarbenem Kleber «Desinfektion» kennzeichnen, Bettgestell (Fuss- und Kopfteil) desinfizieren (Ethanol 80% denat.) und in die Bettenzentrale bringen
  • Generell: Instruktion über Händedesinfektion
  • Tuberkulose: Begleitung erlaubt
    • Begleitpersonen, die im selben Haushalt leben, benötigen keine Schutzausrüstung (sofern asymptomatisch)
    • Externe Begleitpersonen (z.B. Dolmetscher): Schutzausrüstung analog Personal (siehe oben)
  • Multiresistente Tuberkulose/aerosolisierende Massnahmen: Begleitung erlaubt, Schutzausrüstung analog Personal
  • Masern, Varizellen, disseminierter Herpes zoster:
    • Immune Begleitpersonen erlaubt, Schutzausrüstung analog Personal (siehe oben)

Letztes Update: 09.10.2024