Luftisolation stationär

Schutz vor Übertragung von Mikroorganismen, die in Mikro-Tröpfchen
bzw. Aerosolen (Durchmesser ≤ 5 μm) über die Luft übertragen werden,
die beim Husten, Niesen, Sprechen sowie bei Aerosol-generierenden
Massnahmen (z.B. Bronchoskopie, Intubation/Extubation, Spülung
tuberkulöser Wunden) entstehen.


Für Luftisolationen im ambulanten Bereich siehe hier


Bakterien Viren Andere
Mycobacterium tuberculosis-Komplex (Verdacht auf oder bestätigt) Keine
Zimmer
  • Unterdruckzimmer:
    • Intensivstation und Gebäude C (Klinikum 2)
    • Aktivierung durch Pflegepersonal
    • Fenster und Türen geschlossen halten (Zugluft vermeiden)
  • Falls kein Unterdruckzimmer verfügbar oder im Gebäude B (Klinikum 1):
    • Einzelzimmer mit eigener Nasszelle und HEPA-Filter
    • Fensteröffnung für Zimmerlüftung gestattet
    • Türen geschlossen halten (Zugluft vermeiden)
Kohortierung In Rücksprache mit Infektionsprävention und -kontrolle
Händedesinfektionsmittel Standard
Schutzausrüstung Patient*innen
  • Im Zimmer: Keine
  • Ausserhalb des Zimmers:
  • Bei V.a. oder bestätigte multiresistente Tuberkulose: in Anwesenheit anderer Personen immer FFP2 ohne Ventil
  • Händedesinfektion beim Verlassen des Zimmers (angeleitet durch geschultes Personal)
Schutzausrüstung Personal/ Besuchende
  • Bei Varizellen und Masern:
    • Betreuung/Besuch nur nach durchgemachter Krankheit oder vollständiger Impfung
    • CAVE: Seronegatives Personal und nicht-immune Schwangere betreuen/besuchen Patienten nicht.
  • Bei V.a. oder bestätigte multiresistente Tuberkulose: FFP3 mit Ventil*, Überschürze, Handschuhe

*während respiratorischer Virensaison (Influenza, SARS-CoV-2 etc.): ohne Ventil

Diagnostik/Interventionen
  • Wenn möglich Diagnostik im Patientenzimmer
  • Dringliche diagnostische Massnahmen nach vorgängiger Information über Isolation ausserhalb des Zimmers möglich (Koordination durch Abteilung); möglichst am Ende des Programms planen
  • Wartezeiten vor Behandlungsräumen/im Flur vermeiden
Therapien
  • Wenn möglich Therapien im Patientenzimmer
  • Therapien ausserhalb des Patientenzimmers möglichst am Ende des Programms planen
  • Wartezeiten vor Behandlungsräumen/im Flur vermeiden
  • Materialien patientenbezogen verwenden
Operationen
  • Falls möglich am Ende des Programms planen
  • Bei OP-Anmeldung Vorinformation über Isolationsgrund
  • Operative Eingriffe in Saal mit Unterdruck
  • Umlagerung im designierten Isolations-OP-Saal
  • Mitarbeitende im OP-Saal tragen FFP3 Atemschutzmaske mit Spezialventil
  • Keine Schlussdesinfektion

 

 

Vorbereitung
  • Abteilung informiert Transportdienst bei Anmeldung über Isolation
  • Vorbereitung durch zuständige Pflegeperson, Patientendokumente in Plastiksack
  • Begleitung der Patient*innen nur durch instruiertes Personal
  • Saubere Unterlage für Rollstuhl
  • Sauberes Leintuch für Bett
  • Desinfektion Bettgestell (Fuss- und Kopfteil) mit Ethanol 80% denat.
  • Schutzausrüstung für Transporteur*in/Patient*in: siehe oben
Lift
  • Gebäude B (K1): Alleinnutzung Patientenlift
  • Gebäude C (K2): Notfalllift
Nach Transport
  • Generell gültig
    • Schutzkleidung vor Ort entsorgen (Doppelsacksystem)
    • Desinfektion benutzter Gegenstände
    • Händedesinfektion
  • Zusätzlich im Operationssaal:
    • Abziehen und Entsorgen der Bettwäsche (Doppelsacksystem)
    • Bett mit Kleber «Desinfektion» in Bettenzentrale

 

 

Serviertablett/ Verantwortlichkeit
  • Ausschliesslich rotes Serviertablett bei Isolationen
  • Tabletts isolierter Patient*innen zuletzt abräumen
  • Verantwortlichkeit generell bei Hotellerie, ausserhalb Betriebszeiten (7.00-20.00 Uhr) bei Pflege
Geschirr
  • Geschirr isolierter Patient*innen zuletzt abwaschen
  • Ausserhalb Betriebszeiten Hotellerie wird Geschirr isolierter Patient*innen nicht behandelt, sondern rote Tabletts im Tablettwagen gesammelt.
Stationsoffice
  • Geschirrspüler mit adäquatem Programm (A0-Wert 600 oder äquivalentes Verfahren)
  • Kontaminierte Flächen (insb. Abstellfläche Tablar und Tablettwagen) mit Relaclean 350 desinfizieren
  • Abfall im Doppelsack entsorgen
  • Ablauf im IQsoft Hotellerie
Flächendesinfektionsmittel Reinigungsmittel
Frequenz/Technik
Schlussreinigung/-desinfektion
  • Nach Austritt: Unterdruck bzw. HEPA-Filter (auf höchster Stufe) für 60 Min. belassen, dann Schlussreinigung.
  • Keine Schlussdesinfektion
Entsorgung
  • Abfallentsorgung im Doppelsacksystem
  • Wäscheentsorgung im Doppelsacksystem (roter Wäschesack Nr. 20, dann gelb-gestreifter Sack)
  • Entsorgung von potenziell infektiösen Abfällen gemäss Entsorgungsrichtlinie
  • Scharfe, spitze Gegenstände in stichfeste Behälter im Zimmer entsorgen
Material/Gegenstände
  • Wenn möglich Einwegmaterial verwenden
  • Medizinprodukte mit direktem Körperkontakt (z.B. EKG-Elektroden, Stethoskope, Blutdruckmanschetten) patientenbezogen verwenden
  • Desinfektion/Aufbereitung aller Mehrwegmaterialien gemäss Desinfektionsplan
Bett
  • Entsorgung von Bettwäsche und Bettinhalt (Duvet, Kissen, Leintuch) im Doppelsacksystem (roter Wäschesack Nr. 20, dann gelbgestreifter Sack) auf der Abteilung
  • Bett mit orangefarbenem Kleber «Desinfektion» kennzeichnen, Bettgestell (Fuss- und Kopfteil) desinfizieren (Ethanol 80% denat.) und in die Bettenzentrale bringen
  • Desinfektion von Matratze, Schutzbezug und Bettgestell in der Bettenzentrale
  • Masern, Varizellen, disseminierter Herpes Zoster: Besuche nur für Immune erlaubt, Schutzausrüstung analog Personal (siehe oben unter "Schutzausrüstung Personal/Besuchende")
  • Tuberkulose: Besucher erlaubt, Schutzausrüstung analog Personal (siehe oben unter "Schutzausrüstung Personal/Besuchende")
  • Multiresistente Tuberkulose/aerosolisierende Massnahmen: Rücksprache mit Infektionsprävention und -kontrolle
  • Instruktion über Händedesinfektion durch geschultes Personal
Aufhebung der Isolation
  • In Rücksprache mit der Infektionsprävention und -kontrolle
  • Spezifische Kriterien der Entisolation siehe beim jeweiligen Erreger
Austritt/Verlegung bei laufender Isolation
  • Vor Verlassen des Zimmers: Händedesinfektion
  • Verlassen des Spitals auf direktem Wege
  • Patient*innen tragen ausserhalb des Zimmers eine FFP2-Atemschutzmaske ohne Ventil

 

  • Wichtig bei Verlegungen:
    Informationsweitergabe bezüglich der Isolation an die weiterbehandelnde Einrichtung durch die Abteilung
Schlussreinigung/-desinfektion
  • Nach Austritt: Unterdruck bzw. HEPA-Filter (auf höchster Stufe) für 60 Min. belassen, dann Schlussreinigung.
  • Keine Schlussdesinfektion
Meldung an Infektionsprävention und -kontrolle
Sonderregelungen
  • Nur in Ausnahmefällen und mit entsprechender Indikation.
  • Bedarf wird durch den Dienst Infektionsprävention und -kontrolle (IPK) erfasst.
  • Von der IPK definierte Voraussetzungen müssen erfüllt sein.
Todesfall
  • Alle Isolationsmassnahmen gelten unverändert weiter
  • Schlussreinigung gemäss USB-Standard

Abteilung:

  • Schlussreinigung nach Verlegung
  • Wertsachen und persönliche Gegenstände desinfizieren (siehe oben), Abgabe im Plastiksack ans Aufnahmebüro
  • Auf Leichenzettel: Vermerk «Luftisolation» mit rotem, permanentem Farbstift

Transport: siehe oben

Leichenraum:

  • Desinfektion der Kontaktflächen und Matratzenüberzug (siehe oben unter "Reinigung/Desinfektion/Entsorgung")
  • Wäsche im Doppelsack auf Bett deponieren
  • Vor Verlassen: Schutzausrüstung ausziehen und entsorgen, Händedesinfektion
  • Bett mit orangefarbenem Kleber «Desinfektion» kennzeichnen und in die Bettenzentrale

Pathologie:

  • Schutzausrüstung: Überschürze (flüssigkeitsdicht), Handschuhe, Atemschutzmaske FFP2 (Multiresistente Tuberkulose: FFP3), Schutzbrille
  • Entsorgung der Schutzausrüstung im Autopsiesaal, anschliessend Händedesinfektion
  • Schlussreinigung des Autopsiesaals

Letztes Update: 04.11.2024