Vorgehen bei Exposition/Erkrankung: Varizella-Zoster-Virus
(Primoinfektion, disseminierter Herpes zoster)


Definition Exposition

Gilt für alle ungeschützten Kontakte:

  • Aufenthalt mit infektiöser Person in einem Raum
  • Face-to-face Kontakt
  • Haushaltskontakt
Massnahmen
  • Kontrolle-Immunstatus:
    • Serologie, Impfausweis

 

  • Postexpositions-Impfung (nicht-immun oder unvollständig geimpft):
    • Impfung innerhalb von 5 Tagen nach Exposition (falls keine Kontraindikationen für Lebendimpfstoff)

 

  • Postexpositionsprophylaxe:
    • Passive Immunisierung:
      • Indikationsliste siehe medStandards
      • VZV-Immunglobulin i.v. (0.2ml/kg KG) innert 72 – 96 Stunden
      • Alternativ: IvIG 0.4g/kg KG i.v.
    • Chemoprophylaxe
      • Valaciclovir p/o 3x 1g/d für 7 Tage (bis maximal 10 Tage nach Exposition) (für Mitarbeitende mit Immunschwäche oder Schwangerschaft, falls Immunglobuline nicht erhältlich/erwünscht)
      • Serologische Verlaufskontrolle zwingend

 

  • CAVE: bei Schwangerschaft immer interdisziplinäre Besprechung mit Gynäkologie
Arbeitsfähigkeit
  • Unabhängig von Catch-up Impfung Arbeitsunfähigkeit für 21 Tage ab Exposition
  • Nach Chemoprophylaxe und nach Gabe von VZIG: Rücksprache mit PAD, ggf. Arbeitsausschluss von Tag 8 bis Tag 28 nach Exposition

 

Massnahmen Meldung einer Varizellen-Primoinfektion oder eines Herpes-Zoster an PAD
Arbeitsfähigkeit
  • Varizella-Primoinfektion:
    • Arbeitsunfähigkeit bis alle Läsionen trocken und verkrustet sind
    • Bei geimpften Mitarbeitenden: bis 24 Stunden nach letztem Auftritt von Läsionen (CAVE: z.T. nicht verkrustete Läsionen)

 

  • Disseminierter Herpes zoster
    • Analog Varizella-Primoinfektion

 

  • Herpes-zoster (lokalisiert):
    • Abdecken der Hautläsionen bis trocken und verkrustet, keine Einschränkung der Arbeitsfähigkeit
    • Bei lokalisiertem Herpes zoster im Gesicht: Arbeitsfähigkeit in RS mit PAD

 

Letztes Update: 20.12.2022