
Jahresbericht 2024
Zurück auf Erfolgskurs
Kennzahlen 2024
USB
43'338
stationäre Patientinnen und Patienten
8'115
Mitarbeitende
Konzern
1,5
CHF Mrd. Umsatz
6,2 %
EBITDAR-Marge
Interview mit Robert-Jan Bumbacher, Verwaltungsratspräsident, Dr. med. Werner Kübler, Spitaldirektor und Dr. med. Rakesh Padiyath, ab 1. Mai 2025 Spitaldirektor
Das Universitätsspital Basel (USB) schreibt im Jahr 2024 einen Gewinn von 0.2 Millionen Franken. Auf Konzernebene konnte das Ergebnis von -50 Millionen Franken auf -2.6 Millionen Franken im Berichtsjahr verbessert werden.

Vor einem Jahr musste das USB noch hohe Verluste vermelden, nun ist die rote Zone schon fast wieder im Rückspiegel. Wie ist dieser Turnaround gelungen?
Bumbacher: Das liegt zu einem sehr grossen Teil am enormen Einsatz unserer Mitarbeitenden. Wir haben einen erneuten Anstieg bei den Patientenzahlen zu verzeichnen. Das zeigt, dass die Menschen dem USB, seinen Mitarbeitenden und Leistungen vertrauen. Wenn sie ein medizinisches Problem haben, wählen sie das USB. Und dank eines guten Kapazitätsmanagements schaffen wir es auch, diesen Zuwachs zu bewältigen.
Kübler: Das Ergebnis ist natürlich sehr erfreulich und spricht für die Leistungsfähigkeit und Agilität unserer Mitarbeitenden und unseres universitären Spitals. Wir dürfen aber nicht vergessen, dass dieser Anstieg auch zu einer wachsenden Belastung unserer Kolleginnen und Kollegen im Kerngeschäft und in den unterstützenden Bereichen führt. Die erneute Zunahme der Patientenzahlen war aber nicht der einzige Faktor für das sehr erfreuliche Ergebnis. Wir haben grosse Anstrengungen unternommen, um noch effizienter zu arbeiten und unsere Mittel effektiver einzusetzen. Diese Anstrengungen werden auch in den kommenden Jahren zentral bleiben.
Wo besteht noch weiteres Verbesserungspotenzial?
Bumbacher: Wir bewegen uns bei vollem Haus und grossen Anstrengungen aller Mitarbeitenden «nur» auf ein ausgeglichenes Ergebnis zu. Das ist auf den ersten Blick erstaunlich und liegt an einer Vielzahl von Faktoren, die für uns von Nachteil sind. Da sind zum einen die immer noch in vielen Bereichen nicht ausreichenden stationären und ambulanten Tarife. Zum anderen aber auch die Teuerung, die in den Tarifen nicht abgebildet ist. Vor allem aber haben unsere Mitarbeitenden einmal mehr hervorragende Arbeit geleistet. Dafür danke ich ihnen von ganzem Herzen.
Kübler: Wenn wir in die Spitallandschaft blicken, haben die meisten vergleichbaren Häuser ähnliche Themen, es geht einigen aber finanziell deutlich schlechter als uns. Wir haben also einiges richtig gemacht. Aber es liegt noch viel Arbeit vor uns, um zu einem Ergebnis zu kommen, das uns die dringend notwendigen Investitionen langfristig erlaubt.
«Das positive Resultat ist sehr erfreulich und spricht für die Leistungsfähigkeit und Agilität unserer Mitarbeitenden und unseres universitären Spitals.»


Dr. med. Werner Kübler, Spitaldirektor
Apropos Investitionen: das USB investiert weiter deutlich ins Personal, in die Digitalisierung und in die Infrastruktur.
Bumbacher: Das ist auch richtig so! Wir müssen heute investieren, um auch morgen das Rückgrat der regionalen Gesundheitsversorgung zu sein. Um die klinische Forschung und Lehre sowie die Aus- und Weiterbildung weiter voranzubringen. Das ist unser Auftrag. Um diesen zu erfüllen, haben wir im vergangenen Jahr sowohl den Spatenstich für den Ersatzneubau des Klinikums 2 gefeiert als auch uns für die Vergabe der offenen Datenplattform für unsere Vision eines «Data Driven Hospital» entschieden. Wir gehen im Bereich der Digitalisierung in der Schweizer Spitallandschaft einen innovativen Weg. Dieser wird uns in den kommenden Jahren ganz neue Möglichkeiten für den Datenaustausch und damit für schnelle Prozesse und hervorragende Forschung eröffnen. Das sind hohe Investitionen, die den Patientinnen und Patienten zugutekommen werden. Genauso wie der Teuerungsausgleich, den wir den Mitarbeitenden bezahlen. Wir sind überzeugt, dass Investitionen ins Personal essenziell sind, um in Zukunft den Patientinnen und Patienten die Qualität zu bieten, die sie zu Recht von uns erwarten.
Kübler: Wir haben die strategische Arealplanung im Berichtsjahr noch einmal intensiviert. Und wir kommen immer wieder zum selben Schluss: Wir werden auch 2040 ähnlich viel Fläche und ähnlich viele stationäre Betten brauchen wie heute. Das liegt an der Demographie und daran, dass wir die schwersten medizinischen Fälle behandeln. Jene Menschen, die sich nicht oder noch lange nicht ambulant behandeln lassen können. Diese Patientinnen und Patienten brauchen uns. Und das jenseits aller Bestrebungen um mehr ambulante Behandlungen. Es ist deshalb unsere Aufgabe, die Fachleute, die Systeme und die Räume für sie bereitzuhalten. In dieser neuen Infrastruktur braucht es hocheffiziente, durchgängige, digitalisierte Prozesse und motiviertes, hervorragend ausgebildetes Personal.


Robert-Jan Bumbacher, Verwaltungsratpräsidetn USB
«(...) wir haben sowohl den Spatenstich für den Ersatzneubau des Klinikums 2 gefeiert als auch die Vergabe der offenen Datenplattform für unsere Vision eines «Data Driven Hospital» entschieden. Wir gehen im Bereich der Digitalisierung in der Schweizer Spitallandschaft einen innovativen Weg.»
Lassen Sie uns über die Vergangenheit und die kommenden Jahre sprechen. Rakesh Padiyath, Sie werden ab Mai 2025 Spitaldirektor des USB. Wo sehen Sie das USB in den kommenden Monaten und Jahren?
Padiyath: 2024 ist uns eine eindrückliche Kurskorrektur gelungen, dank grosser Anstrengungen sowohl auf der Ebene der einzelnen Mitarbeitenden als auch des gesamten Spitals. Wir konnten dank guter Zusammenarbeit unserer klinischen Departemente und des Kapazitätsmanagements die weiter steigenden Patientenzahlen gut bewältigen. Wir dürfen stolz sein auf diese Gemeinschaftsleistung. Diesen erfolgreichen Weg möchte ich weitergehen. Dabei sehe ich meine Rolle darin, unsere Departemente und Kliniken in ihrer Entwicklung zu unterstützen. Wenn wir den eingeschlagenen Weg zu digitalisierten, intelligenten Prozessen konsequent weitergehen, wird das USB seine Rolle als gestaltendes, führendes Zentrum von Innovation und Forschung, von Versorgung und Ausbildung weiter stärken können. Dabei muss auch zukünftig unser ganzer Einsatz den Patientinnen und Patienten und der Gesundheitsversorgung der Region dienen. Das ist unsere Daseinsberechtigung.
Bumbacher: Mit Rakesh Padiyath hat der Verwaltungsrat eine ideale Besetzung gefunden, um die Strategie des USB weiter zu verfolgen und zu entwickeln. Er ist Teil des bisherigen Erfolges und wird mit seinen Ideen und Schwerpunkten auf dem weiteren Weg zu einem noch stärkeren, zukunftsweisenden Spital eine wichtige Rolle spielen.
«Uns ist eine eindrückliche Kurskorrektur gelungen. Wenn wir den Weg zu digitalisierten, intelligenten Prozessen konsequent weitergehen, wird das USB seine Rolle als gestaltendes, führendes Zentrum von Innovation und Forschung, von Versorgung und Ausbildung weiter stärken können.»


Dr. med. Rakesh Padiyath, ab 1. Mai 2025 Spitaldirektion USB
News aus dem USB
Der Verwaltungsrat
Der Verwaltungsrat ist das oberste geschäftsleitende Organ des Unternehmens. Der Verwaltungsrat konstituiert sich selbst. Vorbehalten ist die Wahl des Präsidenten durch den Regierungsrat. Der Verwaltungsrat delegiert die Geschäftsführung vollumfänglich an die Spitalleitung, soweit nicht das Gesetz oder das Organisationsreglement etwas anderes vorsehen. Der Verwaltungsrat übt die Oberleitung und die Aufsicht und Kontrolle über die Geschäftsführung aus.